Pfadfindergilde Roman Köhler
Gruppe 27 Donaustadt
Nachbarschaftsgärtchen Max Winter Platz
Weihnachten im Schuhkarton
CARITAS/ Gruft
Nachbarschaftsgärtchen Max Winter Platz





Pfadfindergilde Roman Köhler, 1020 Wien, Wohlmutstraße 19, baute die Hochbeete im Grätzelzentrum - 27.März 2010


In das ehemalige Kinderfreibad im Max-Winter-Park zog neues Leben ein:

     „DAS GRÄTZELZENTRUM“

Im Zuge von verschiedenen Arbeitskreisen wurde das Projekt

             „Nachbarschaftsgärtchen Max-Winter-Platz“

ins Leben gerufen.


Nachbarschaftsgärtchen oder auch interkulturelle Gärten
 
 
sind international, europaweit und seit letztem Jahr auch in Wien sehr beliebte und erfolgreiche Projekte, die eine Vielzahl von positiven Impulsen aussenden. Darunter fallen auf der sozialen Seite Kommunikation, Zusammenarbeit und Selbstorganisation in und rund um den Garten, sowie direkter Umgang mit und Verantwortung für Pflanzen und dadurch Sensibilisierung für Umwelt und Wachstumsprozesse.
Dieses Projekt wurde vom Grätzelzentrum Max-Winter-Platz, MA 42, MA 25, MA 34, Bassena Stuwerviertel, Gartenpolylog, Verein sei dabei und der Pfadfindergilde Roman Köhler, Gruppe 27 unterstützt.


Die Anrainer des Stuwerviertels können sich für ein Jahr kostenlos um ein Hochbeet bewerben und dürfen es bepflanzen, pflegen und ernten.

Am Saisonende ist ein gemeinsames Erntedankfest geplant.


Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten und Unterstützer, die zum Gelingen dieses Projektes beitragen !!!



ZEITUNGSARTIKEL - Kurier vom 7.9.2010


Die Straßen-Gärtner
Garteln im öffentlichen Raum dient nicht nur der Selbsternte und guter Nachbarschaft - die gemeinsamen Aktivitäten verwandeln die Stadt.
·        Die Paradeiserpflanzen in den orangen Plastiksäcken sind mehr als zwei Meter hoch: ausgefallene Sorten wie "Green Zebra", "Reisetomate" oder "Kremser Perle" reifen vor den zu ebener Erde gelegenen Bürofenstern der Ausstellungsgestalter Victoria Golub und Hanno Baschnegger in Wien-Gersthof. Besonders Kinder freuen sich darüber. "Die Pflanzen werden von Passanten nicht beschädigt, die Paradeiser nicht verspeist", bestätigt Baschnegger - obwohl diese im öffentlichen Raum, auf dem Gehsteig, wachsen.

"Guerilla-Gärtnern" nennen Szene-Kenner diese Form des Gartelns nach ausländischem Vorbild. Es ist vor allem bei jungen Leuten beliebt - ungefragt und ohne amtliches Papier wollen sie die Stadt mit Grün beleben.
Gute Betreuung
Mit dem Bepflanzen von Baumscheiben, dem Stück freien Bodens rund um die Bäume in ihrer Straße, sind auch Bewohner im Wiener Stuwerviertel (zwischen Wurstelprater-Rummel und Lassallestraßenverkehr) zunächst tätig geworden. Heute gibt es in dem dicht verbauten Wohnviertel sogar Gemüsebeete. Klein, aber bewundernswert. Paradeiser, Salat, Zucchini und Sonnenblumen wachsen üppig und gut betreut. "Ist das ein Schrebergarten?" fragen Passanten am Zaun. Nein, Gemeinschaftsgärten, angelegt von Bewohnern des Viertels, die hier nicht nur säen und ernten, sondern auch gelegentlich ein Fest feiern, zu dem auch andere eingeladen sind. Nein, es ist kein Beet frei. Leider, das zum Gärtnern bestimmte Grundstück kann nicht erweitert werden. Aber es gibt eine Warteliste.

Eine Anrainerin, Barbara Hollendonner, die urbanes Gärtnern in Berlin kennengelernt hat und von dessen Vorzügen rasch überzeugt war, ist die Initiatorin der Grün-Idylle am Max-Winter-Platz. Im Park, unmittelbar vor dem Gebäude der "Grätzelbetreuung", an deren Wasseranschluss man sich bedienen darf, ist ein Nachbarschaftsgarten entstanden, der im Frühjahr dieses Jahres eröffnet wurde. Zuvor waren viele Behördenwege notwendig, mit Geduld und Hartnäckigkeit mussten mehrere Magistratsabteilungen und die Bezirksvorstehung von dem Projekt überzeugt werden.

An sechs Hochbeeten, die in Gemeinschaftsarbeit errichtet wurden, steht jetzt jedem der Nachbarschaftsgärtner zwar jeweils nur ein einziger Quadratmeter Bodenfläche zur Eigennutzung gratis zur Verfügung, doch es ist erstaunlich, was auf kleiner Fläche alles Platz findet.

Junge Familien und Singles sind hier tätig, alteingesessene Stuwerviertler und Migranten. "Durch die Beete fast vor der Haustür", lobt eine junge Mutter das Projekt, "erlebt mein Kind, dass Gemüse nicht im Regal im Supermarkt wächst".

Damit viele Kinder dieses Gartenerlebnis teilen können, wurden auch Gruppen aufgenommen und bevorzugt beteilt. Jetzt kann eine Pfadfindergruppe und eine, die vom städtischen Kommunikationszentrum "Bassena" betreut wird, auf jeweils zwei Quadratmetern Hochbeet aktiv sein. Lors aus Tschetschenien, Kristian der Serbe, Desmond aus Nigeria und die kleine Melike aus der Türkei sind schon am frühen Nachmittag in Begleitung von Parkbetreuern zum Gießen gekommen. Die erwachsenen Gärtner finden sich erst am Abend ein. Nicht nur zum Pflanzen, Gießen und Ernten, sondern auch zum Plaudern auf der Holzbank neben dem gemeinsamen Stück Grün.