"Schöne Leich" und Leichenfleddern
Wer es noch nicht gesehen hat, sollte hingehen: in das Bestattungsmuseum
am Wiener Zentralfriedhof.
Die Gilde Roman Köhler tat dies zur Allerheiligenzeit - bestens organisiert von
Angelika Ziegler - und erlebte unter sachkundiger Führung eine interessante
Stunde mit Bestattungsritualen der letzten 150 Jahre, vor allem seit Eröffnung
des Zentralfriedhofs 1874 mit seinen bisher drei Millionen Toten: die "schöne Leich"
etwa als Ausdruck eines Begräbnisses der sogenannten "besseren Leut", demgegenüber
das Arme-Leute-Begräbnis. Der Bogen reicht von Kondukten und Uniformen, Särgen und
Partezetteln bis zu jüdischen Ritualen und kaiserlichen Trauerfeiern, nicht zuletzt bis zur
Leichenfledderei (Leichenraub) u.v.m. Alles sehenswert, lehrreich, überraschend.
Das Thema beschäftigte die Gildenmitglieder auch beim annschließenden gemütlichen
Beisammensein.
Sterben ist nun einmal Teil des Lebens.
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